Zwangspause oder geschenkte Zeit? – Teil 2

Ende März, als der Corona-Shut-Down gerade anfing habe ich meinen letzten Blog-Beitrag geschrieben. Irgendwie ist die Zeit trotz Kontakt- und Ausgangsbeschränkungen rasend schnell vergangenen und ich wundere mich selbst, wie kurzweilig diese Pause doch war und wie abwechslungsreich und erfüllend ich sie persönlich erlebt habe. Jetzt, wo stetige Lockerungen erfolgen und sich der Terminkalender füllt, möchte ich die Ruhe und Freiheit, ohne Termine in eine Woche starten zu können, gar nicht so gerne loslassen. Auf der anderen Seite freue ich mich riesig, wieder Freundinnen treffen zu können, Sport in der Gruppe zu machen und meine eigenen Kurse zu reaktivieren.

Rückblickend empfinde ich die vergangenen Wochen immer noch als geschenkte Zeit für mich. Ich konnte ganz viele Online-Sportangebote ausprobieren, war viel draußen in der Natur, habe Zeit mit meiner Familie genossen, den Garten gestaltet für den Urlaub zuhause, Dinge im Haus erneuert, an einem Meditationsexperiment teilgenommen, viele Kochrezepte ausprobiert, meine Weiterbildung im Herbst geplant , neue Kursideen festgehalten, viel gelesen, die Zeit für mich persönlich genutzt, …und….und….und. Es hat mir richtig gut getan.

Und dann frage ich mich immer wieder „Hätte ich mehr tun können? Habe ich zuviel gefaulenzt? Habe ich die Zeit sinnvoll genutzt? – Warum tun wir uns mit dem „Nichtstun“ – „Pause machen“ manchmal so schwer? Denn es ist absolut okay.

FAMILIENZEIT

Die ganze Familie ist immer noch überwiegend zuhause. Wir haben die gemeinsame Zeit gut verbracht. Mein Mann hat sich im Homeoffice sehr gut etabliert. Mein Sohn hat seine schriftlichen Abiturprüfungen gemacht und ist jetzt mitten in den Kolloquien. Ich habe die Zeit genutzt um fit zu bleiben und das Familienmanagement wahrgenommen. Wir haben gemeinsam gewerkelt zuhause, mal wieder zusammen Karten gespielt an den warmen Frühlingsabenden und auch viel geredet und zuhause Spaß gehabt. Es war recht kurzweilig. Ich finde diese Erfahrung ganz toll.

KOCHZEIT

Da ich meine „Männer“ täglich mit Essen versorgt habe und gerne abwechslungsreich und gesund koche, habe ich viele neue Rezepte ausprobiert und mich in der Küche richtig ausgetobt.

Über eine Freundin habe ich an einer virtuellen „Kochparty“ (Pampered Chef) teilgenommen und mir auch gleich ein wenig neues Equipment zugelegt, das ich derzeit immer wieder ausprobiere. Es macht mir Freude beim Kochen neue Impulse zu bekommen.

 Neue WEGE

Neue Wege kann man in vielen Lebensbereichen gehen.

Wir haben während der Ausgangsbeschränkungen die Möglichkeit genutzt, die Gegend in der wir leben näher zu erkunden. Es gibt so viele Routen, die wir noch nicht kannten und immer noch nicht kennen. Unsere Ortskenntnisse über schöne Wander-, Walking-, Joggingstrecken haben sich aber beträchtlich erweitert und wir haben wunderschöne Wege entdeckt und die Natur genossen.

Neue Wege mussten viele Menschen auch beruflich und im Privatleben testen. Sei es z.B. die oben erwähnte Kochparty, Online-Sportkurse, Online-Trainings, Homeschooling, Arbeiten im Homeoffice, und…. und….. und….. Aber ist es nicht auch bereichernd und positiv, wenn man mal etwas Neues ausprobiert? Neue Wege können auch neue Möglichkeiten erschließen. Es hat sich z.B. gezeigt, dass bei vielen Unternehmen „Homeoffice für Mitarbeiter“ sehr gut funktioniert, obwohl man sich das vorher nicht vorstellen konnte.

Ich habe vor zwei Jahren meinen neuen beruflichen Weg begonnen und bin immer noch mittendrin ihn zu erkunden. Aber das macht es für mich auch spannend und abwechslungsreich – selbst wenn manchmal auch riesige Stolpersteine auf dem Weg liegen. Leider hat mich die Coronakrise auch voll getroffen. Meine Kurse und Workshops konnten nicht stattfinden. Ich habe die Zeit genutzt, mein Angebot und die Vermarktung neu zu überdenken und mich auf Schwerpunkte zu fokussieren.

Denn wie sagte Goethe so treffend: „Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen.“

Meditationsexperiment

Die Teilnahme an einem einwöchigen Meditationsexperiment war eine wunderschöne Erfahrung für mich und hat meine Sichtweise auf verschiedene Dinge erweitert.

Desweiteren fand ich es sehr schön, dass ich mich auf geführte Meditationen komplett einlassen konnte und diese nicht selbst gestalten musste – so wie ich es während meinen Kursen tue. Also einfach mal „konsumieren“. Das habe ich sehr genossen.

Weitere Informationen zu diesem Experiment finden Sie  hier – Klick.

Was nehme ich aus dieser „Zwangspause“ mit?

„Zeit für mich“ – nachdem sich der Terminkalender wieder stetig füllt, habe ich für mich bemerkt, dass ich einerseits natürlich froh bin über die Lockerungen und die schrittweise Rückkehr zur Normalität, ich andererseits diese Zeit ohne Termine wahnsinnig genossen habe und mir diese richtig gut getan hat. Sie gab mir die Freiheit, nichts zu tun oder spontan etwas auszuprobieren, für das ich sonst keine Zeitfenster hatte. Deshalb habe ich mir vorgenommen, mir zukünftig viel mehr „Zeit für mich“ in meinem Terminplaner zu reservieren.

„Weniger ist mehr“ – Im Frühjahr hatte ich einen sehr vollen Terminkalender, habe geschäftlich viel angestoßen, ein umfangreiches Kursprogramm konzipiert, nebenbei noch Familie gemanaged und vieles mehr. Im Nachgang habe ich gemerkt, dass dies zu viele Aktionen gleichzeitig waren und auf Dauer nicht gut getan hätten. Jetzt fokussiere ich mich auf weniger Dinge und mache diese in Ruhe und ordentlich.

„Dankbarkeit“ – für die kleinen Dinge im Leben – das gute Überstehen der Corona Pandemie; meine Familie; mein Umfeld; die schöne Gegend, in der wir leben; die vielen Familienmomente …

„Aktiv“ kann man immer sein. Die Natur bietet viele Möglichkeiten dazu – ob spazieren, joggen, walken, wandern. Rad fahren, ….. Online Fitnesskurse bieten auch ein Vielfalt an Möglichkeiten. Während des Shutdowns sind sogar noch viel viel mehr Kurse dazu gekommen. Auch eine gute Möglichkeit, neue Kurse kennenzulernen. Und das gilt nicht nur für körperliche Fitness, sondern auch für Kreativität, innere Ruhe, Balance, Fachthemen etc.

 

Endlich haben wir uns ein SUP gekauft und wollen das in diesem Sommer mal an unseren Seen testen.

 

Mit einer Freundin habe ich am „Mountain Man Home Run“ teilgenommen. Hat Spaß gemacht.

Häkeln und Stricken war mal ein großes Hobby von mir. Im Laufe der Jahre und auch um meinen Rücken zu schonen, habe ich es immer mehr vernachlässigt. Um so mehr hat es Spaß gemacht, mal wieder kreativ zu sein und diese Tasche zu häkeln. (Anleitung dazu bei hobbii).

Bei schönem Wetter habe ich mit meiner Freundin größere Walkingtouren mit schönen Endzielen gemacht. So z.B. der Biergarten im Schlossgarten Murnau.

Zu Beginn des Shut Downs sind die Menschen wieder zusammengerückt, haben einander geholfen und sich auf die wesentlichen und wichtigen Dinge im Leben konzentriert. Es war ein unglaublicher Spirit von Solidarität, inne halten,  Hilfsbereitschaft, Gemeinsamkeitsgefühl, Entschleunigung zu spüren. Mittlerweile frage ich mich immer öfter, wo diese Dinge geblieben sind. Lassen Sie uns diesen Spirit bewahren und auch in Zukunft praktizieren. Ich hoffe wirklich, dass wir aus dieser Zeit lernen.

Glück entsteht oft durch Aufmerksamkeit in kleinen Dingen, Unglück oft durch Vernachlässigung kleiner Dinge.

(Wilhelm Busch)

Bleiben Sie gesund. Genießen Sie die Zeit und leben Sie im Hier und Jetzt.

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The Royal Park Half London – ein Lauf der ganz besonderen Art

Nach 2016 hatte mein Mann am 13.10.2019 ein zweites Mal die Chance am Royal Parks Halbmarathon teilzunehmen.

Dieser Halbmarathon im Herzen der britischen Hauptstadt London ist aus verschiedensten Gründen einzigartig.

Er erhielt in den Jahren seit seiner Einführung etliche Auszeichnungen, z.B. 2019 The Running Award – Bronze für den besten Halbmarathon mit über 5.000 Teilnehmern.

Für die Teilnahme muss man sich im Januar/Februar des jeweiligen Jahres für die öffentliche Verlosung anmelden und hoffen, dass man ausgelost wird, Ansonsten ist die Teilnahme nur über Reiseveranstalter oder in Teams der Wohltätigkeitsorganisationen möglich.

In den letzten elf Jahren hat die Veranstaltung alle Erwartungen übertroffen und fast 43 Millionen Britische Pfund für über 1.000 britische Wohltätigkeitsorganisationen (Klick) zusammengebracht,

Seit 2018 setzen die Organisatoren weiterhin auf Nachhaltigkeit und wollten bis 2020 einen Plastikflaschen-freien Lauf durchführen. Dies wurde schon 2019 erreicht. Getränke wurden in sog. Ooho-Beuteln – essbare Wasserkapseln aus Algen und in Bechern gereicht. Das Finisher T-Shirt wurde aus Fasern aus Bambus und recycelten Flaschen hergestellt. (Klick)

Und nun zum Lauf – die einzigartige Strecke aus Sicht meines Mannes:

Sie führt nach dem Start im Hyde Park, vorbei am Wellington Arch, durch den Green Park, am Buckingham Palast vorbei, um den St. James Park, passiert dann die Downing Street und Trafalgar Square um über „The Mall“ zurück zum Hyde Park zu gelangen. Dort wird man von einer jubelnden Menge mit verschiedensten Musikgruppen (z.B.Samba) empfangen und durch den Park bis zu Kensington Gardens und ins Ziel getragen. Sightseeing und magische Atmosphäre pur.

In diesem Jahr erreichte ich nach 1:43:40 das Ziel und erhielt meine Finisher Medaille aus FSC-zertifiziertem Buchenholz. Dies bedeutet den 1410. Platz von insgesamt 15875 Teilnehmern (1225. von 7747 Männern, 242. Platz von 2043 Teilnehmern in der AK MV45 Alter zwischen 45 und 59 Jahren).

Ich werde mich auch 2020 wieder für diesen wunderbaren Event bewerben.

 

Mehr Infos unter Royal Parks Half.

Und auch als Zuschauerin bin ich auf jeden Fall wieder dabei.

Mein Sohn und ich genießen die Atmosphäre an der Strecke. Es ist super, dass man die Läufer mehrmals sehen kann und mittendrin im Geschehen ist.

Entlang der Strecke feuern unzählige Gruppen, vor allem auch Charity-Organisationen ihre Teams an. Die Stimmung ist einzigartig.

Das Wetter ist völlig nebensächlich – bei diesem Lauf der ganz besonderen Art.

Und außerdem ist London eine unserer Lieblingsstädte und immer eine Reise wert.

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