Zwangspause oder geschenkte Zeit? – Teil 2

Ende März, als der Corona-Shut-Down gerade anfing habe ich meinen letzten Blog-Beitrag geschrieben. Irgendwie ist die Zeit trotz Kontakt- und Ausgangsbeschränkungen rasend schnell vergangenen und ich wundere mich selbst, wie kurzweilig diese Pause doch war und wie abwechslungsreich und erfüllend ich sie persönlich erlebt habe. Jetzt, wo stetige Lockerungen erfolgen und sich der Terminkalender füllt, möchte ich die Ruhe und Freiheit, ohne Termine in eine Woche starten zu können, gar nicht so gerne loslassen. Auf der anderen Seite freue ich mich riesig, wieder Freundinnen treffen zu können, Sport in der Gruppe zu machen und meine eigenen Kurse zu reaktivieren.

Rückblickend empfinde ich die vergangenen Wochen immer noch als geschenkte Zeit für mich. Ich konnte ganz viele Online-Sportangebote ausprobieren, war viel draußen in der Natur, habe Zeit mit meiner Familie genossen, den Garten gestaltet für den Urlaub zuhause, Dinge im Haus erneuert, an einem Meditationsexperiment teilgenommen, viele Kochrezepte ausprobiert, meine Weiterbildung im Herbst geplant , neue Kursideen festgehalten, viel gelesen, die Zeit für mich persönlich genutzt, …und….und….und. Es hat mir richtig gut getan.

Und dann frage ich mich immer wieder „Hätte ich mehr tun können? Habe ich zuviel gefaulenzt? Habe ich die Zeit sinnvoll genutzt? – Warum tun wir uns mit dem „Nichtstun“ – „Pause machen“ manchmal so schwer? Denn es ist absolut okay.

FAMILIENZEIT

Die ganze Familie ist immer noch überwiegend zuhause. Wir haben die gemeinsame Zeit gut verbracht. Mein Mann hat sich im Homeoffice sehr gut etabliert. Mein Sohn hat seine schriftlichen Abiturprüfungen gemacht und ist jetzt mitten in den Kolloquien. Ich habe die Zeit genutzt um fit zu bleiben und das Familienmanagement wahrgenommen. Wir haben gemeinsam gewerkelt zuhause, mal wieder zusammen Karten gespielt an den warmen Frühlingsabenden und auch viel geredet und zuhause Spaß gehabt. Es war recht kurzweilig. Ich finde diese Erfahrung ganz toll.

KOCHZEIT

Da ich meine „Männer“ täglich mit Essen versorgt habe und gerne abwechslungsreich und gesund koche, habe ich viele neue Rezepte ausprobiert und mich in der Küche richtig ausgetobt.

Über eine Freundin habe ich an einer virtuellen „Kochparty“ (Pampered Chef) teilgenommen und mir auch gleich ein wenig neues Equipment zugelegt, das ich derzeit immer wieder ausprobiere. Es macht mir Freude beim Kochen neue Impulse zu bekommen.

 Neue WEGE

Neue Wege kann man in vielen Lebensbereichen gehen.

Wir haben während der Ausgangsbeschränkungen die Möglichkeit genutzt, die Gegend in der wir leben näher zu erkunden. Es gibt so viele Routen, die wir noch nicht kannten und immer noch nicht kennen. Unsere Ortskenntnisse über schöne Wander-, Walking-, Joggingstrecken haben sich aber beträchtlich erweitert und wir haben wunderschöne Wege entdeckt und die Natur genossen.

Neue Wege mussten viele Menschen auch beruflich und im Privatleben testen. Sei es z.B. die oben erwähnte Kochparty, Online-Sportkurse, Online-Trainings, Homeschooling, Arbeiten im Homeoffice, und…. und….. und….. Aber ist es nicht auch bereichernd und positiv, wenn man mal etwas Neues ausprobiert? Neue Wege können auch neue Möglichkeiten erschließen. Es hat sich z.B. gezeigt, dass bei vielen Unternehmen „Homeoffice für Mitarbeiter“ sehr gut funktioniert, obwohl man sich das vorher nicht vorstellen konnte.

Ich habe vor zwei Jahren meinen neuen beruflichen Weg begonnen und bin immer noch mittendrin ihn zu erkunden. Aber das macht es für mich auch spannend und abwechslungsreich – selbst wenn manchmal auch riesige Stolpersteine auf dem Weg liegen. Leider hat mich die Coronakrise auch voll getroffen. Meine Kurse und Workshops konnten nicht stattfinden. Ich habe die Zeit genutzt, mein Angebot und die Vermarktung neu zu überdenken und mich auf Schwerpunkte zu fokussieren.

Denn wie sagte Goethe so treffend: „Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen.“

Meditationsexperiment

Die Teilnahme an einem einwöchigen Meditationsexperiment war eine wunderschöne Erfahrung für mich und hat meine Sichtweise auf verschiedene Dinge erweitert.

Desweiteren fand ich es sehr schön, dass ich mich auf geführte Meditationen komplett einlassen konnte und diese nicht selbst gestalten musste – so wie ich es während meinen Kursen tue. Also einfach mal „konsumieren“. Das habe ich sehr genossen.

Weitere Informationen zu diesem Experiment finden Sie  hier – Klick.

Was nehme ich aus dieser „Zwangspause“ mit?

„Zeit für mich“ – nachdem sich der Terminkalender wieder stetig füllt, habe ich für mich bemerkt, dass ich einerseits natürlich froh bin über die Lockerungen und die schrittweise Rückkehr zur Normalität, ich andererseits diese Zeit ohne Termine wahnsinnig genossen habe und mir diese richtig gut getan hat. Sie gab mir die Freiheit, nichts zu tun oder spontan etwas auszuprobieren, für das ich sonst keine Zeitfenster hatte. Deshalb habe ich mir vorgenommen, mir zukünftig viel mehr „Zeit für mich“ in meinem Terminplaner zu reservieren.

„Weniger ist mehr“ – Im Frühjahr hatte ich einen sehr vollen Terminkalender, habe geschäftlich viel angestoßen, ein umfangreiches Kursprogramm konzipiert, nebenbei noch Familie gemanaged und vieles mehr. Im Nachgang habe ich gemerkt, dass dies zu viele Aktionen gleichzeitig waren und auf Dauer nicht gut getan hätten. Jetzt fokussiere ich mich auf weniger Dinge und mache diese in Ruhe und ordentlich.

„Dankbarkeit“ – für die kleinen Dinge im Leben – das gute Überstehen der Corona Pandemie; meine Familie; mein Umfeld; die schöne Gegend, in der wir leben; die vielen Familienmomente …

„Aktiv“ kann man immer sein. Die Natur bietet viele Möglichkeiten dazu – ob spazieren, joggen, walken, wandern. Rad fahren, ….. Online Fitnesskurse bieten auch ein Vielfalt an Möglichkeiten. Während des Shutdowns sind sogar noch viel viel mehr Kurse dazu gekommen. Auch eine gute Möglichkeit, neue Kurse kennenzulernen. Und das gilt nicht nur für körperliche Fitness, sondern auch für Kreativität, innere Ruhe, Balance, Fachthemen etc.

 

Endlich haben wir uns ein SUP gekauft und wollen das in diesem Sommer mal an unseren Seen testen.

 

Mit einer Freundin habe ich am „Mountain Man Home Run“ teilgenommen. Hat Spaß gemacht.

Häkeln und Stricken war mal ein großes Hobby von mir. Im Laufe der Jahre und auch um meinen Rücken zu schonen, habe ich es immer mehr vernachlässigt. Um so mehr hat es Spaß gemacht, mal wieder kreativ zu sein und diese Tasche zu häkeln. (Anleitung dazu bei hobbii).

Bei schönem Wetter habe ich mit meiner Freundin größere Walkingtouren mit schönen Endzielen gemacht. So z.B. der Biergarten im Schlossgarten Murnau.

Zu Beginn des Shut Downs sind die Menschen wieder zusammengerückt, haben einander geholfen und sich auf die wesentlichen und wichtigen Dinge im Leben konzentriert. Es war ein unglaublicher Spirit von Solidarität, inne halten,  Hilfsbereitschaft, Gemeinsamkeitsgefühl, Entschleunigung zu spüren. Mittlerweile frage ich mich immer öfter, wo diese Dinge geblieben sind. Lassen Sie uns diesen Spirit bewahren und auch in Zukunft praktizieren. Ich hoffe wirklich, dass wir aus dieser Zeit lernen.

Glück entsteht oft durch Aufmerksamkeit in kleinen Dingen, Unglück oft durch Vernachlässigung kleiner Dinge.

(Wilhelm Busch)

Bleiben Sie gesund. Genießen Sie die Zeit und leben Sie im Hier und Jetzt.

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Zielklar und achtsam ins Neue Jahr

Ein Beitrag über Reflexion, Ziele setzen, Achtsamkeit und Gelassenheit im Leben.

Die besinnliche Zeit um Weihnachten und auch die Tage danach bis zum Jahreswechsel geben oft Zeit zum Reflektieren. Das alte Jahr nochmal Revue passieren lassen. Den absoluten Lieblingsmomenten, aber auch den Tiefpunkten nochmal  ein paar Augenblicke schenken, um dann ins Hier und Jetzt zurückzukehren. Denn da sind wir im Moment und von hier aus geht es weiter.

Als ich mich vor einem halben Jahr entschlossen habe, freiberuflich zu arbeiten und meinem Leben dadurch eine neue Richtung zu geben, war ich wahnsinnig gespannt, wie sich alles entwickeln würde. Bis jetzt bin ich für die Entwicklung sehr dankbar und schaue zufrieden und voller Vorfreude und Spannung in die Zukunft.

Immer mit dem Motto „Folge deinem Herzen“ und „wenn etwas passt, wird es zu mir kommen“ habe ich immer weitergemacht, viele Dinge angestoßen und auch viel Eigendynamik zugelassen. Mein privates Umfeld hat mich sehr stark unterstützt, bestärkt und manchmal auch gepuscht.

Eine der besten Entscheidungen war, die Ausbildung zur Achtsamkeitstrainerin für Meditation, Meditationslehrerin und ZENbo® Balance Basic Trainerin zu machen.

Mir selbst hat diese Zeit viele erfüllende Momente gegeben. Ich habe tolle Menschen kennengelernt und ich habe mit diesen Themen ein zweites berufliches Standbein gefunden. Im ersten Quartal 2020 werden meine ersten eigenen Kurse starten. Ich bin total gespannt und aufgeregt und freue mich drauf.

®fitmedi Akademie

Auf dem Thema „Menschen in der Berufsorientierung bzw. beruflichen Neuorientierung“ liegt mein zweiter Fokus, den ich ebenfalls mit Begeisterung weiterverfolge. Ich finde es sehr wichtig, mit klaren Zielen seine eigene berufliche Zukunft anzupacken und auch gewappnet zu sein, für die Herausforderungen, die das Berufsleben an uns stellt. Selbstverständlich darf auch dabei die Selbstfürsorge nicht zu kurz kommen.

So heißt es nun für 2020 auch für mich klare Ziele festzulegen und achtsam mit mir und meinen Mitmenschen  umzugehen.

Was ist wichtig beim Festlegen von Zielen?

Formulieren Sie Ziele klar und genau und setzen Sie Termine. Reflektieren Sie zwischendurch erreichte Teilerfolge.

Suchen Sie sich auch Mitstreiter, die das gleiche Ziel verfolgen bzw. Sie bei Ihrer Zielerreichung unterstützen.

 

Ein einfaches Beispiel: Viele haben für das Neue Jahr den Vorsatz abzunehmen.

Dieses Ziel könnte man so formulieren: „Ich nehme in 2020 ab“. Was wird passieren? Höchstwahrscheinlich wenig.

Formuliert man sein Ziel folgendermaßen: „Ich nehme bis zum 30.5.2020 6 kg ab“ – dann hat man schon sehr genau vor Augen, was man sich erwartet. Jetzt kann man noch in einzelnen Monatsschritten festlegen, wie man diesen Kiloverlust plant und dann auch noch z.B. einen Ernährungsplan und/oder ein Sportprogramm ergänzen. Und schon bekommt das Ganze Hand und Fuß.

Ich probiere im kommenden Jahr einen neuen Jahresplaner aus.  Der Planer von „halloKlarheit“ beinhaltet Coaching, Motivation und Planung. Diese Kombination in einem Planer  finde ich sehr interessant und werde sie in 2020 nutzen.

Selbstfürsorge und Gelassenheit für mehr Lebensfreude

Doch bei all den Dingen, die ich in 2020 anpacken will, ist es mir sehr wichtig, mir immer eine gute Freundin zu sein und auf mich zu achten. Mit Gelassenheit und Ruhe an Vorhaben heranzugehen führt oft weiter als verbissen und akribisch zu arbeiten. Zuzulassen, dass etwas nicht gelingt, es länger dauert oder gar nicht funktioniert gehört eben auch dazu. Sich zwischendurch eine Pause gönnen hilft oft weiter. Und nicht nur dem Verstand zu folgen, sondern auf das Bauchgefühl zu hören, führt zum Erfolg.

Probieren Sie es aus.

Ich wünsche Ihnen/euch für 2020…

…Gesundheit, viele inspirierende Augenblicke, den Mut neue Vorhaben anzupacken, die Disziplin Dinge voranzutreiben, die Gabe Gelassenheit und Ruhe zu bewahren, das Glück ein paar Ihrer Träume zu verwirklichen, genügend Zeit für liebe Menschen und erfüllende Hobbies, den Blick für die kleinen Dinge im Leben, viel Spaß und Lebensfreude….

… ein wundervolles Jahr 2020.

The Royal Park Half London – ein Lauf der ganz besonderen Art

Nach 2016 hatte mein Mann am 13.10.2019 ein zweites Mal die Chance am Royal Parks Halbmarathon teilzunehmen.

Dieser Halbmarathon im Herzen der britischen Hauptstadt London ist aus verschiedensten Gründen einzigartig.

Er erhielt in den Jahren seit seiner Einführung etliche Auszeichnungen, z.B. 2019 The Running Award – Bronze für den besten Halbmarathon mit über 5.000 Teilnehmern.

Für die Teilnahme muss man sich im Januar/Februar des jeweiligen Jahres für die öffentliche Verlosung anmelden und hoffen, dass man ausgelost wird, Ansonsten ist die Teilnahme nur über Reiseveranstalter oder in Teams der Wohltätigkeitsorganisationen möglich.

In den letzten elf Jahren hat die Veranstaltung alle Erwartungen übertroffen und fast 43 Millionen Britische Pfund für über 1.000 britische Wohltätigkeitsorganisationen (Klick) zusammengebracht,

Seit 2018 setzen die Organisatoren weiterhin auf Nachhaltigkeit und wollten bis 2020 einen Plastikflaschen-freien Lauf durchführen. Dies wurde schon 2019 erreicht. Getränke wurden in sog. Ooho-Beuteln – essbare Wasserkapseln aus Algen und in Bechern gereicht. Das Finisher T-Shirt wurde aus Fasern aus Bambus und recycelten Flaschen hergestellt. (Klick)

Und nun zum Lauf – die einzigartige Strecke aus Sicht meines Mannes:

Sie führt nach dem Start im Hyde Park, vorbei am Wellington Arch, durch den Green Park, am Buckingham Palast vorbei, um den St. James Park, passiert dann die Downing Street und Trafalgar Square um über „The Mall“ zurück zum Hyde Park zu gelangen. Dort wird man von einer jubelnden Menge mit verschiedensten Musikgruppen (z.B.Samba) empfangen und durch den Park bis zu Kensington Gardens und ins Ziel getragen. Sightseeing und magische Atmosphäre pur.

In diesem Jahr erreichte ich nach 1:43:40 das Ziel und erhielt meine Finisher Medaille aus FSC-zertifiziertem Buchenholz. Dies bedeutet den 1410. Platz von insgesamt 15875 Teilnehmern (1225. von 7747 Männern, 242. Platz von 2043 Teilnehmern in der AK MV45 Alter zwischen 45 und 59 Jahren).

Ich werde mich auch 2020 wieder für diesen wunderbaren Event bewerben.

 

Mehr Infos unter Royal Parks Half.

Und auch als Zuschauerin bin ich auf jeden Fall wieder dabei.

Mein Sohn und ich genießen die Atmosphäre an der Strecke. Es ist super, dass man die Läufer mehrmals sehen kann und mittendrin im Geschehen ist.

Entlang der Strecke feuern unzählige Gruppen, vor allem auch Charity-Organisationen ihre Teams an. Die Stimmung ist einzigartig.

Das Wetter ist völlig nebensächlich – bei diesem Lauf der ganz besonderen Art.

Und außerdem ist London eine unserer Lieblingsstädte und immer eine Reise wert.

Aktiv und neugierig in den Vorruhestand

Ein Gespräch mit Claudia R. im Englischen Garten.

Nach einem abwechslungsreichen und interessanten Berufsleben geht es im Vorruhestand mindestens genauso abwechslungsreich und interessant weiter. Ein tolles Beispiel dafür, wie man in jedem Alter neugierig, abenteuerlustig und aktiv bleiben kann. Lebenslanges Lernen ist dabei selbstverständlich.

Stationen:

  • 1957 in München geboren
  • 1974 Schulabschluss: Mittlere Reife
  • Danach ein Jahr Wirtschaftsaufbauschule
  • 1975 Direkteinstieg in einer Bank als Kontoristin (heute: Assistenz) in der Abteilung Unternehmensplanung/ Vorstandsinformationen
  • 1976 Wechsel in die Abteilung Außenhandel – Dokumentengeschäft
  • Entwicklung von der Assistentin zur Sachbearbeiterin
  • Vertretung der Teamleitung
  • Teamleitung Garantiegeschäft
  • Teamleitung Dokumentengeschäft
  • 2000 Stabsteam Außenhandel- Produktmanagement
  • verschiedene nationale und internationale Projekttätigkeiten, Referentin bei Kundenworkshops und Mitarbeiterseminaren
  • November 2017 – Vorruhestand

Was war dir im Beruf wichtig?

Teamarbeit – Immer gute Arbeit abliefern – Ich wollte immer etwas dazu lernen.

Mein berufliches Highlight war die Mitarbeit in einem internationalen Großprojekt – zu sehen wie in anderen Ländern gearbeitet wird, mit Kollegen aus verschiedenen Ländern zusammenzuarbeiten. Einige Bankenfusionen in Projektgruppen mit gestaltet zu haben.

Wenn ich mein gesamtes Berufsleben betrachte, war für mich das Highlight, dass ich eine breite Palette an beruflichen Möglichkeiten im Außenhandel ausprobieren konnte.

Nachdem du so viele Jahre gearbeitet hast – ist es dir nicht schwer gefallen mit dem Arbeiten aufzuhören?

Überhaupt nicht. Das Beste ist m.E. wirklich, wenn man gleich in Urlaub fährt. Die Urlaubserholung hält dann einfach an, ohne dass der Stress in der Arbeit einen nochmal einholt.

Was ist dir im Privatleben wichtig?

Freunde und Abwechslung

Wie hast du dich auf dein „Rentnerleben“ vorbereitet?

Gar nicht. Ich habe es einfach auf mich zukommen lassen und die Augen offen gehalten, welche Möglichkeiten sich anbieten.

Beschreibe bitte mal, wie dein Alltag heute aussieht.

  • Ich mache ein Senorienstudium bei der Seniorenakademie des Münchner Bildungswerkes.
  • Um fit zu bleiben belege ich viele Sportkurse, wie z.B. Lauftraining, Feldenkrais, Qigong, Fitnessstudio
  • Ich engagiere mich als ehrenamtliche Helferin bei der Alzheimer Gesellschaft, München.  Im Projekt AGMaktiv unterstütze ich die Demenzkranken beim Beschäftigungs- und Freizeitprogramm, das unter diesem Projekt angeboten wird.
  • Ich treffe mich häufig mit Freunden.
  • Mein Interesse gilt auch Kunstausstellungen (mit einer VHS-Gruppe unter Führung eines Malers), Theater und Konzerten.
  • Durch geführte Stadtspaziergänge München und die Geschichte noch besser kennenzulernen.
  • Das Gute an meinen Aktivitäten ist auch, dass ich „neue“ Menschen kennenlerne.
  • Eine meiner großen Leidenschaften seit frühester Jugend ist das Reisen. Urlaub mache ich deshalb viel und oft.

Wieviele Länder hast du denn schon bereist?

(lacht) – weiß ich nicht genau. Aber bestimmt schon mehr als 50.

Welche Länder/Reisen haben dich am meisten beeindruckt?

  • Inselhopping auf den griechischen Inseln
  • Hawaii
  • Safaris in Afrika
  • Meine Wüstentripps – am Tollsten fand ich Libyen.

Und wo geht es als nächstes hin?

Unser „Projekt“ Jakobsweg von München nach Santiago de Compostela zu pilgern, das ich mit einer Freundin 2007 begann, wird jetzt konsequent weitergeführt, da wir beide nun in Vorruhestand sind. Diesen Herbst werden wir Frankreich vollenden um nächstes Jahr mit Spanien zu beginnen.

Was ist für dich das Schönste am Ruhestand?     FREIHEIT – selbst über den Tag bestimmen können.

Noch einen Tipp von dir für die Leser?     Immer neugierig bleiben!

Vielen Dank, dass du uns an deinem Berufs- und Lebensweg hast teilhaben lassen. Dir weiterhin viel Spaß und interessante Erlebnisse.

Das Ziel ganz oben klar im Blick – Teil 2

Zwei Männer stellen sich einer neuen Herausforderung

Die Geschichte zweier Lauffreunde, die sich ein neues Ziel gesetzt haben. Statt Marathon oder Halbmarathon im ebenen Gelände – Trailrunning in den Südtiroler Bergen. Ziel: Plose (2450m).

05. Juli 2019 – Der Countdown läuft !

Wie geht es dir einen Tag vorm Lauf?

Ralf: Ich bin total aufgeregt, lasse es mir aber nicht anmerken.

Rüdiger: Ich bin gespannt und möchte, dass es endlich losgeht. Mir gehen viele Fragen durch den Kopf – War die Vorbereitung ausreichend? Habe ich alles für den Lauf eingepackt? Wird alles mit der Verpflegung passen?

06. Juli 2019 – 7:00 Uhr – Der Brixen Dolomiten Marathon beginnt.

Wie hast du den Tag begonnen?

Ralf: Ich bin um 6 Uhr aufgestanden, gleich in die vorbereiteten Laufklamotten geschlüpft, Uhr gerichtet, Handy einpackt und los zum Start – eine Banane zum Frühstück.

Woran hast du beim Start gedacht? Wie hast du dich gefühlt?

Ralf: Da schalte ich schon ab – das einzige was ich gedacht habe „gehe so los, dass die Oberschenkel nie brennen“.

06. Juli 2019 –  Start 9:00 Uhr St. Martin in Thurn – Der Ladinia Trail beginnt.

Wie hast du den Tag begonnen?

Rüdiger: Ich bin um 6 Uhr aufgestanden und bin dann meine Rituale durchgegangen – ich habe im Hotel in Kiens gefrühstückt mit Bircher-Müsli und Semmel mit Nuss-Nougat-Creme. Dann ging es los nach St. Martin in Thurn. Dort nochmal kurzes Aufwärmen und eine Banane und ein HydroGel vorm Start.

Woran hast du beim Start gedacht? Wie hast du dich gefühlt?

Rüdiger: Langsam loslegen – nicht „überpacen“. Eigenes Tempo finden. Ich habe mich gut gefühlt.

Wie ist es dir unterwegs ergangen?

Ralf: Bis Kilometer 30 absolut klasse. Dann kamen die Krämpfe.

Was war dein Highlight?

Ralf: Der Zieleinlauf und die Überraschung der Huglfinger Fans an der Rossalm.

Hattest du auch einen Tiefpunkt?

Ralf: Oh ja. Von Kilometer 39 bis 42. Krämpfe, Krämpfe, Krämpfe – von der Kniekehle nach oben.

Wie hast du dich dann motiviert?

Ralf: Die Mitläufer haben mich motiviert, haben mir geholfen und mir Tipps gegeben.

Was hast du gedacht, als du über die Ziellinie gelaufen bist?

Ralf: Doch noch geschafft.

Wie ist es dir unterwegs ergangen?

Rüdiger: Die erste Verpflegungsstelle war später als erwartet, deshalb habe ich schon nach 7km auf mein erstes HydroGel zurückgegriffen. Die zweite war erst bei 16km. Daher habe ich bei 14km schon mein zweites Hydrogel verbraucht – das dritte dann bei 21km. Das war entscheidend für das Durchhalten. Ansonsten ging es bergauf langsamer voran als von mir geplant. Da war die Devise „besser zügig wandern als langsam joggen“. Bei den bergab- und Waldpassagen ging es für mich darum Stürze zu vermeiden. Daher eher etwas langsamer als erwartet.

Was war dein Highlight?

Rüdiger: Das traumhafte Panorama, die positiven Reaktionen auf mein Lauf-Outfit und überraschend die Huglfinger Fans kurz vorm Ziel.

Hattest du auch einen Tiefpunkt?

Rüdiger: Ja, ein Sturz nach ca. 17 km. Einfach über eine Wurzel gestolpert und hingefallen. Dann noch Wadenkrämpfe nach dem bergab Laufen.

Wie hast du dich unterwegs motiviert?

Rüdiger: Das war gar nicht nötig. Ich hatte mir fest vorgenommen ins Ziel zu kommen.

Was hast du gedacht, als du über die Ziellinie gelaufen bist?

Rüdiger: „Geschafft“ und sehr gefreut über den unerwarteten zweiten Platz in meiner Altersklasse.

Herzlichen Glückwunsch. Ihr habt es geschafft. Tolle Leistung.

Ralf: Brixen Dolomiten Marathon, Zeit: 5:17:47 Std., Platz 4 (von 56) der Altersklasse M55

Rüdiger: Ladinia Trail, Zeit: 4:41:12 Std., Platz 2 (von 16) der Altersklasse M50

Mehr Informationen zu diesem Event finden Sie hier.

Was kommt als nächstes?

Ralf: Erst mal schöne flache gemütliche Läufe.

Rüdiger: Urlaub in Kanada und dann im Oktober Halbmarathon in London. Klick.

 

Was möchtest du den Lesern noch sagen?

Ralf: Es ist toll, wenn man sich ein Jahr lang ein Ziel vornimmt und dann auch erreicht.

Rüdiger: Respekt vor allen, die so einen Lauf durchhalten – quer durch alle Altersklassen.

Auch für mich als Zuschauerin war es ein Wahnsinnsereignis. Es ist wirklich beeindruckend, was Menschen „durchziehen“ und wie schön es dann ist die pure Freude im Ziel und bei der anschließenden Siegerehrung zu erleben.

Hoteltipp: Tauber´s Biovital Hotel, Kiens – ein Wohlfühlort zum Entspannen und Genießen. Klick.