Zwei Männer stellen sich einer neuen Herausforderung

Die Geschichte zweier Lauffreunde, die sich ein neues Ziel gesetzt haben. Statt Marathon oder Halbmarathon im ebenen Gelände – Trailrunning in den Südtiroler Bergen. Ziel: Plose (2450m).

05. Juli 2019 – Der Countdown läuft !

Wie geht es dir einen Tag vorm Lauf?

Ralf: Ich bin total aufgeregt, lasse es mir aber nicht anmerken.

Rüdiger: Ich bin gespannt und möchte, dass es endlich losgeht. Mir gehen viele Fragen durch den Kopf – War die Vorbereitung ausreichend? Habe ich alles für den Lauf eingepackt? Wird alles mit der Verpflegung passen?

06. Juli 2019 – 7:00 Uhr – Der Brixen Dolomiten Marathon beginnt.

Wie hast du den Tag begonnen?

Ralf: Ich bin um 6 Uhr aufgestanden, gleich in die vorbereiteten Laufklamotten geschlüpft, Uhr gerichtet, Handy einpackt und los zum Start – eine Banane zum Frühstück.

Woran hast du beim Start gedacht? Wie hast du dich gefühlt?

Ralf: Da schalte ich schon ab – das einzige was ich gedacht habe „gehe so los, dass die Oberschenkel nie brennen“.

06. Juli 2019 –  Start 9:00 Uhr St. Martin in Thurn – Der Ladinia Trail beginnt.

Wie hast du den Tag begonnen?

Rüdiger: Ich bin um 6 Uhr aufgestanden und bin dann meine Rituale durchgegangen – ich habe im Hotel in Kiens gefrühstückt mit Bircher-Müsli und Semmel mit Nuss-Nougat-Creme. Dann ging es los nach St. Martin in Thurn. Dort nochmal kurzes Aufwärmen und eine Banane und ein HydroGel vorm Start.

Woran hast du beim Start gedacht? Wie hast du dich gefühlt?

Rüdiger: Langsam loslegen – nicht „überpacen“. Eigenes Tempo finden. Ich habe mich gut gefühlt.

Wie ist es dir unterwegs ergangen?

Ralf: Bis Kilometer 30 absolut klasse. Dann kamen die Krämpfe.

Was war dein Highlight?

Ralf: Der Zieleinlauf und die Überraschung der Huglfinger Fans an der Rossalm.

Hattest du auch einen Tiefpunkt?

Ralf: Oh ja. Von Kilometer 39 bis 42. Krämpfe, Krämpfe, Krämpfe – von der Kniekehle nach oben.

Wie hast du dich dann motiviert?

Ralf: Die Mitläufer haben mich motiviert, haben mir geholfen und mir Tipps gegeben.

Was hast du gedacht, als du über die Ziellinie gelaufen bist?

Ralf: Doch noch geschafft.

Wie ist es dir unterwegs ergangen?

Rüdiger: Die erste Verpflegungsstelle war später als erwartet, deshalb habe ich schon nach 7km auf mein erstes HydroGel zurückgegriffen. Die zweite war erst bei 16km. Daher habe ich bei 14km schon mein zweites Hydrogel verbraucht – das dritte dann bei 21km. Das war entscheidend für das Durchhalten. Ansonsten ging es bergauf langsamer voran als von mir geplant. Da war die Devise „besser zügig wandern als langsam joggen“. Bei den bergab- und Waldpassagen ging es für mich darum Stürze zu vermeiden. Daher eher etwas langsamer als erwartet.

Was war dein Highlight?

Rüdiger: Das traumhafte Panorama, die positiven Reaktionen auf mein Lauf-Outfit und überraschend die Huglfinger Fans kurz vorm Ziel.

Hattest du auch einen Tiefpunkt?

Rüdiger: Ja, ein Sturz nach ca. 17 km. Einfach über eine Wurzel gestolpert und hingefallen. Dann noch Wadenkrämpfe nach dem bergab Laufen.

Wie hast du dich unterwegs motiviert?

Rüdiger: Das war gar nicht nötig. Ich hatte mir fest vorgenommen ins Ziel zu kommen.

Was hast du gedacht, als du über die Ziellinie gelaufen bist?

Rüdiger: „Geschafft“ und sehr gefreut über den unerwarteten zweiten Platz in meiner Altersklasse.

Herzlichen Glückwunsch. Ihr habt es geschafft. Tolle Leistung.

Ralf: Brixen Dolomiten Marathon, Zeit: 5:17:47 Std., Platz 4 (von 56) der Altersklasse M55

Rüdiger: Ladinia Trail, Zeit: 4:41:12 Std., Platz 2 (von 16) der Altersklasse M50

Mehr Informationen zu diesem Event finden Sie hier.

Was kommt als nächstes?

Ralf: Erst mal schöne flache gemütliche Läufe.

Rüdiger: Urlaub in Kanada und dann im Oktober Halbmarathon in London. Klick.

 

Was möchtest du den Lesern noch sagen?

Ralf: Es ist toll, wenn man sich ein Jahr lang ein Ziel vornimmt und dann auch erreicht.

Rüdiger: Respekt vor allen, die so einen Lauf durchhalten – quer durch alle Altersklassen.

Auch für mich als Zuschauerin war es ein Wahnsinnsereignis. Es ist wirklich beeindruckend, was Menschen „durchziehen“ und wie schön es dann ist die pure Freude im Ziel und bei der anschließenden Siegerehrung zu erleben.

Hoteltipp: Tauber´s Biovital Hotel, Kiens – ein Wohlfühlort zum Entspannen und Genießen. Klick.